Jede zweite Arbeitskraft in Österreich ist in ihrem Job unglücklich. Bähm. Das sitzt, nicht wahr? Und das haben wir uns nicht aus den Fingern gesogen. Nein, das ergab eine Umfrage von Great Place to Work. Sinnhaftigkeit, Innovationschancen, psychologische Sicherheit sowie Führung und Fairness tragen zu einer positiven Employee Experience bei. Leider kommen diese Themen am Arbeitsplatz häufig zu kurz. Das Resultat: Nur etwa 4 von 10 Erwerbstätigen sehen Sinn und Bedeutung in ihrer Arbeit.
Es gibt also viel zu tun! Wer den War for Talents gewinnen will, muss neue Wege einschlagen. In diesem Artikel stellen wir dir die aktuellen Employer Branding Trends vor. Lass dich davon gerne inspirieren und forme daraus eine zukunftsstarke Strategie für dein Unternehmen.
Bevor es aber ans Eingemachte geht, widmen wir uns noch einmal kurz den Grundlagen. Die Arbeitgebermarke (Employer Brand) ist essentiell, um Arbeitskräfte zu finden und zu binden, um das Mitarbeiter-Engagement positiv zu steigern und als Arbeitgeber glaubwürdig wahrgenommen zu werden. Unter Employer Branding versteht man daher alle Maßnahmen zur Stärkung dieser Marke.
Im ersten Moment denken wir bei einer Employer Brand immer an die Außenwirkung der Marke. Aber auch nach innen hat sie einen wichtigen Impact. Employer Branding funktioniert also immer in zwei Richtungen:
Nach außen: Das betrifft alle Maßnahmen, die außerhalb des Unternehmens passieren, z. B. Recruiting.
Nach innen: Dabei handelt es sich um Maßnahmen, die im Unternehmen umgesetzt werden, z. B. markenstarkes Onboarding.
Authentisch sein… klingt einfach, oder? Fällt aber vielen Unternehmen ganz schön schwer. Und trotzdem lohnt es sich, Authentizität zu zeigen. Erfolgreiche Firmen machen es vor und ziehen damit langfristig Top-Talente an. Eine Employer Brand, die bereits heute ihren Job mit Bravour meistert, ist Almdudler.
Erster Schritt, um eine authentische Employer Brand aufzubauen: Binde die Belegschaft ein und geh in einen offenen Diskurs. Erzählt gemeinsam echte Geschichten über euren Berufsalltag, den Teamspirit sowie die Kultur und Werte der Firma. Das geht auch schon mit kleinem Budget ;)
Die große Herausforderung bei Social Media Recruiting liegt darin, den passenden Channel auszuwählen und den richtigen Content an die gewünschte Zielgruppe auszuspielen. Obwohl LinkedIn als das Business Netzwerk schlechthin ist gilt, wirst du hier vielen Berufsgruppen nicht begegnen.
Die Zeman Gruppe hat das richtig erkannt und nutzt ausschließlich Facebook und Instagram als Recruiting-Kanal. Die ausgespielten Postings und Ads zeigen, dass Monteurinnen und Monteure hier anpacken und ein gutes Miteinander vorherrscht.
Employee Generated Content (EGC) – also von Arbeitskräften erstellte Inhalte wie Fotos, Videos oder Social Media Posts – kommen dabei ebenfalls zum Einsatz und erhöhen die Markenbekanntheit zusätzlich. EGC trägt dazu bei, die Unternehmenskultur direkt aus der Mitarbeiter-Perspektive zu präsentieren.
Wer Employer Branding am Puls der Zeit will, muss auch digital am Ball bleiben. Mobile Recruiting Funnels und 1-Click-Bewerbungen sind zwei verwandte Konzepte, die Unternehmen zunehmend einsetzen, um Top-Talente anzuziehen:
Im Marketing geht es bereits seit vielen Jahren darum, die Zielgruppe ständig besser kennenzulernen, um sie noch besser zu erreichen. Dieses Credo gilt auch für Employer Branding. Und dafür darfst du gerne ein bisschen experimentieren und vom alt bewährten Weg der klassischen Stellenanzeigen und Motivationsschreiben abweichen.
Employer Branding ist das, was du über dein Unternehmen zu wissen glaubst. Die Candidate Experience ist das, was andere über dein Unternehmen zu wissen scheinen. Beides nimmt Einfluss auf die Arbeitgebermarke.
Hier kannst du auf jeden Fall Vorreiterqualitäten beweisen, denn in so manchem Unternehmen fehlt noch immer das Verständnis für die Candidate Experience (s. Grafik).
Mit einer Kombination aus Employer Branding und Active Sourcing hältst du mit dem anhaltenden Wandel vom Arbeitgebermarkt zum Arbeitnehmermarkt Schritt.
Job-Interessierte wünschen sich heute, dass Unternehmen mit passenden Stellen proaktiv auf sich aufmerksam machen. Allerdings bedarf es hierfür neuer Kommunikationsformate.
Beispielsweise stellt sich das suchende Team persönlich in audiovisuellen Formaten vor und gibt Einblicke in seinen Arbeitsbereich sowie das persönliche Miteinander. Der Human Touch macht hierbei den entscheidenden Unterschied und mit richtig platziertem Content und Emotionen war noch jede Marke erfolgreich.
Employer Branding braucht Reporting, um die Effektivität deiner Maßnahmen messen und letztendlich Budgets und Ressourcen zu bekommen. Analysiere Daten, um Trends, Stärken, Schwächen und Verbesserungspotenziale aufzudecken:
Employer Brand Awareness: Behalte die Anzahl deiner Impressionen, Follows und Engagements auf deinen Social Media Kanälen sowie Arbeitgeber-Bewertungsportalen im Blick. Beobachte Veränderungen, ziehe daraus sinnhafte Schlüsse und experimentiere in weiterer Folge ein wenig mit deinem Content.
Kandidatenqualität: Vergleiche die Prozentsätze jener Kandidatinnen und Kandidaten, die den Stellenanforderungen entsprechen, mit denen, die letztendlich eingestellt werden. Hieraus kannst du wichtige Erkenntnisse gewinnen, z.B. ob du mit deinen Maßnahmen die richtigen Personen ansprichst, oder ob sich die gewählten Kanäle zur Rekrutierung deiner Zielgruppe eignen.
Bewerbungsvolumen: Halte fest, wie viele Bewerbungen pro Stellenausschreibung eingehen. Für eine detaillierte Analyse kategorisiere die eingereichten Bewerbungen auch nach dem Übermittlungsweg, wie etwa Mobiltelefon oder PC.
Besetzungszeit: Ermittle die für die Besetzung einer Stelle benötigte Zeit – vom Tag der Ausschreibung bis zur finalen Zusage. Du wirst feststellen, dass sich klare Zeitfresser herauskristallisieren, für die es mit Sicherheit geeignete Optimierungsmöglichkeiten gibt.
Mitarbeiterengagement: Werte im Zuge von Mitarbeiterumfragen und regelmäßigen Mitarbeitergesprächen den Prozentsatz der engagierten Arbeitskräfte aus und ebenso die Quote derer, die dein Unternehmen wahrscheinlich als attraktiven Arbeitsplatz weiterempfehlen.
Prognosen von Statista zufolge werden in Österreich die Umsätze im Segment Customer-Relationship-Management Software zwischen 2023 und 2027 kontinuierlich um insgesamt 167,6 Millionen Euro steigen. Damit ist klar: CRM ist gekommen, um zu bleiben.
Hier ein paar Denkanstöße für einen reibungslosen Aufbau sowie die Pflege von Beziehungen zu potenziellen Kandidaten:
Menschelnde Automatisierungen:
Achte bei der Automatisierung deiner Kommunikation darauf, dass sie nicht wirkt, wie von einem Roboter erstellt. Sprich die Sprache deiner Employer Brand. Beispielsweise so, wie wir es bei Contentfish machen, wenn wir neuen Teammitgliedern herzlich die Flosse zum Einstand reichen oder den tollen Hecht im großen Ozean der HubSpot Developer suchen.
Markentrue Personalisierung:
Personalisiere deine Kommunikation, indem du etwa in E-Mails automatisierte Parameterzur Ansprache deiner Kontakte festlegst, z.B. Vor- oder Nachnamen, Du- oder Sie-Anrede sowie Platzhalter für die gesuchte Position.
Recruiten noch vor der Stellenausschreibung:
Binde potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten schon sehr früh ein – am besten, wenn sie selbst noch gar nicht wissen, dass sie sich demnächst auf eine Stelle bei dir bewerben wollen. Begeistere sie für dein Unternehmen, indem du sie über Neuigkeiten oder entscheidende Meilensteine auf dem Laufenden hältst, sie zu Firmenveranstaltungen einlädst oder Empfehlungsprogramme anbietest.
Aktuelle Employer Branding Trends machen vor allem eines klar: Die Zeiten des klassischen Bewerbungsverfahrens sind vorbei. Unternehmen gehen heute aktiv auf Suche nach geeigneten Talenten und stellen sich ähnlich wie Liebesuchende auf Singlebörsen proaktiv, offen und ehrlich ihren potenziellen Kandidatinnen und Kandidaten vor.
Noch nicht genug vom Employer Branding? Buche dir einen 30-minütigen Impulsvortrag mit mir und erhalte noch mehr Insights zum Aufbau einer erfolgreichen Arbeitgebermarke.