Social Media Recruiting: Definition, Potenziale, Strategien

3. August 2023
Lesezeit: 4 Minuten
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4,4 Millionen Menschen – also etwa die Hälfte der österreichischen Bevölkerung – schreiben, posten, teilen und liken laut Social Media Guide der WKO regelmäßig in sozialen Netzwerken. Auf Insta, TikTok und Co. tummeln sich aber nicht nur Privatpersonen. Ganz im Gegenteil. Längst haben auch Unternehmen die Macht von Social Media erkannt und aktuelle Postings, Storys und Reels sind Usus.

Trotzdem nutzen noch vergleichsweise wenige Firmen die sozialen Medien effektiv zur Suche nach neuen Talenten. Dabei können Unternehmen mit Social Media Recruiting richtig profitieren. Wie genau, das verraten wir dir im folgenden Beitrag. 

  

Was ist Social Media Recruiting?

Social Media Recruiting umfasst alle HR-Marketingaktivitäten, die über soziale Netzwerke stattfinden. Das können Jobanzeigen über beliebte Plattformen wie Facebook oder Instagram ebenso sein, wie Aktionen auf Karrierenetzwerken wie XING oder LinkedIn. Außerdem zählen Aktivitäten in branchenspezifischen Netzwerken, Online-Communitys und Foren dazu. 

  

Generell unterscheidet man zwischen aktiven und passiven Tätigkeiten. Eine passive Initiative wäre beispielsweise das Updaten von Informationen auf Karriereportalen. Die gezielte Suche und direkte Ansprache von geeigneten Personen ist ein aktives Vorgehen. 

 

Die Möglichkeit zur raschen und aktiven Ansprache interessanter Kandidatinnen und Kandidaten ist eines der großen Potenziale von Social Media Recruiting und es gibt noch mehr: 

 

5 Potenziale von Social Recruiting 

Keine Frage: Jobbörsen, Messen und klassische Stellenausschreibungen spielen nach wie vor eine Rolle im War for Talents. Gerade aber die neuen Chancen durch Social Media Recruiting bieten eine gute Gelegenheit, traditionelle Methoden modern zu ergänzen. Schauen wir uns dazu fünf interessante Vorteile etwas näher an:

 

  1. Vielseitigkeit

    Unternehmen können die bunte Social Media Welt auf vielfältige Weise für sich nutzen. Firmen, die regelmäßig guten Content in den sozialen Medien präsentieren, werden zu einer relevanten Arbeitgebermarke. Diese Art von markentreuem Employer Branding ist nicht nur bei der aktiven Ansprache von passenden Arbeitssuchenden hilfreich, sondern erreicht auch jene qualifizierten Arbeitskräfte, die vielleicht (noch) nicht auf Jobsuche sind. 



  2. Überschaubare Kosten

    Strategisch und zielführend umgesetzt ist Social Media Recruiting eine kostenattraktive Alternative zu anderen Recruiting-Maßnahmen. Ein organisches  Job-Posting ist innerhalb von einer Stunde  erstellt und kostet abgesehen vom Zeitaufwand erst einmal nichts. Hinzu kommen Likes, Shares und Kommentare, die ebenfalls kostenlose Multiplikatoren sind. Zusätzliche Werbeschaltungen sind dank zielgruppenspezifischem Targeting ebenfalls mit einem gut einschätzbaren Kostenaufwand verbunden.



  3. Zielgenaue Ansprache

    Durch genaues Social Targeting sprichst du deine Wunschzielgruppe so direkt wie möglich an und das in einem informellen, halb privaten Rahmen der sozialen Medien. Denn wir alle fühlen uns in einem gewohnten Umfeld wohler und sind dann eher offen für neue Möglichkeiten und offene Stellenangebote.



  4. Gute Messbarkeit

    Die richtigen KPIs erlauben eine genaue Erfolgsmessung und Nachvollziehbarkeit der umgesetzten Maßnahmen. Mit den gewonnenen Informationen lassen sich Social Recruiting Aktivitäten stetig optimieren und der Chef versteht auch, was wo mit welchem Ziel passiert.



  5. Große Reichweite

    Virale Postings, Storys und Reels erreichen vielfach ein riesiges Publikum. So dringst du vielleicht auch zu Interessenten durch, die „im echten Leben“ nie auf deine Anzeige aufmerksam geworden wären.

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Das klingt doch schon mal überzeugend, oder? Finden wir nun also heraus, welche Kanäle für Social Media Recruiting geeignet sind. 

 

Die Wahl der Plattform 

Social Media ist schnelllebig. Seit Jahren schießen neue Plattformen wie Pilze aus dem Boden, nur um nach wenigen Monaten wieder in Vergessenheit zu geraten. Da fällt es natürlich schwer, den Überblick zu behalten und zu verstehen, welcher Channel für deinen Bewerbermarkt relevant sein könnte. Fakt ist, dein Unternehmen muss nicht auf jeder Plattform präsent sein, sondern nur auf jenen, wo du deine Zielgruppe am besten mit Jobofferten und Employer Branding erreichst. Sehen wir uns daher einige der beliebtesten und bewährtesten Kanäle für Social Recruiting genauer an: 

 

  • Business-Netzwerke wie LinkedIn sind klassische Kanäle. In diesem ohnehin schon geschäftlichen Kontext lassen sich Jobsuchende hervorragend adressieren. Momentan ist XING ein eher umstrittenes Umfeld, doch die Entwicklungen der New Work SE beobachten wir momentan mit Interesse. Mal sehen, was da noch kommt!


  • Lass auf Instagram Bilder für dich sprechen und mach die Kultur deines Unternehmens greifbar. Die Social Media Plattform mit Fokus auf (audio-) visuellem Content eignet sich gut, um Fachkräfte der jüngeren Generation mit kreativen Formaten wie Reels oder Videos zu erreichen. 



  • WhatsApp kann ebenso für das Recruiting genutzt werden. Große Unternehmen wie Mercedes-Benz wagen in diesem Umfeld schon länger Versuche und locken Jobinteressierte mit Einblicken via Gruppenchat oder Q&A-Sessions. Das gefällt vor allem der jüngeren Generation. Aber Achtung: Datenschutz beachten! 



  • Trotz sinkender Nutzungszahlen vor allem bei jüngeren Berufstätigen ist Facebook noch immer eine der meistbesuchten Social-Media-Plattformen weltweit. Jobausschreibungen können hier per Unternehmensaccount einfach ausgespielt werden. Der Facebook Business Manager liefert außerdem detaillierte Informationen zur Zielgruppe und ermöglicht ein sinnvolles Targeting.



  • TikTok hat in den letzten Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Auch die typische TikTok-Zielgruppe hat mittlerweile das Erwachsenenalter erreicht und steigt ins Berufsleben ein. Eine Präsenz ist vor allem für Unternehmen interessant, welche die Generation Z erreichen wollen. Mit TikTok Resumes wurde in den letzten Monaten sogar ein Pilotprojekt in den USA gestartet, bei dem man sich via TikTok-Lebenslauf bewerben kann. Diesen Trend sollte man auch hierzulande im Auge behalten. Möglicherweise wird er bald auch für uns interessant sein.

 

5 erfolgversprechende Strategien 

So viel zu den passenden Kanälen, fehlt noch die richtige Strategie für das perfekte Social Media Recruiting. Analysiere im Vorfeld deine Personalressourcen und setze klare Ziele für dein Social Media Recruiting, um nach einer bestimmten Zeitspanne klare Erfolge messbar zu machen bzw. an den richtigen Stellschrauben drehen zu können.

 

  • Employer Branding 

    Liefere in den sozialen Netzwerken authentische Einblicke in den Arbeitsalltag und teile regelmäßig Inhalte mit Mehrwert, um die Aufmerksamkeit deiner Zielgruppe zu wecken. Gerade die jüngere Generation legt Wert auf ein gutes Betriebsklima und flache Hierarchien. Mit ein paar hilfreichen Tipps für guten Content kannst du direkt loslegen.

  • Employee Advocacy 

    Mache Arbeitskräfte zu Corporate Influencern, indem du Teammitglieder ermutigst, die Unternehmensinhalte und Markenbotschaften auch auf privaten Accounts zu teilen. 

  • Jobpostings 

    Das Posten offener Stellen direkt auf den Social Media Plattformen gehört zum klassischen Repertoire des Social Recruitings und darf natürlich nicht fehlen. Leite deine Zielgruppe also mit weiteren Informationen per Verlinkung auf die Unternehmenswebsite und sorge mit Shares, Likes und Kommentaren für mehr Reichweite.

  • Anzeigen & Ads 

    Mit bezahlten Anzeigen, zum Beispiel auf LinkedIn oder Facebook, lässt sich die Reichweite organischer Postings noch einmal wesentlich erhöhen. 

  • Influencer Marketing 

    Lade relevante Persönlichkeiten zu einem Probetag in dein Unternehmen ein und rekrutiert gemeinsam sowie mit deren persönlicher Empfehlung ganz neue Arbeitskräfte. 

 

Fazit: Mit Social Media Recruiting die richtigen Talente finden    

Social Media Recruiting ist ein effektives Werkzeug, wenn du es für deine eigenen Anforderungen richtig anwendest. Lerne deine Zielgruppe kennen, definiere klare Ziele und starte mit einem ausgewogenen Mix aus klassischen und modernen Methoden – frei nach der Devise: „Probieren geht über Studieren.“ 

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