Offen gestanden habe ich mich mit dem Titel dieses Artikels etwas schwer getan, denn Content Marketing ohne Fehler ist kein Content Marketing. Wenn etwas nicht funktioniert, dann ist das im ersten Schritt ein ebenso gutes Ergebnis, wie wenn etwas funktioniert. Nur so erhalten wir wertvolle Learnings, können Kampagnen optimieren und lernen unsere Zielgruppe besser kennen. An dieser Stelle also zuerst einmal mein Aufruf an dich:
Mut zu Fehlern, Mut zur Lücke und Mut zum Mut.
Aber klar, warum Fehler machen, die vermeidbar sind? Genau dafür haben wir die 7 häufigsten Fehler im Content Marketing für Sie zusammengefasst. Nach der Lektüre dieses Blogbeitrags können Sie sich also ohne Umschweife den wertvollen Fehlern zuwenden.
Ever tried. Ever failed. No matter. Try again. Fail again. Fail better.
Samuel Beckett
Ich möchte dich mitnehmen ins feine Leben von Günther H: Günther ist 51 Jahre alt, lebt am Stadtrand und führt ein mittelständisches Unternehmen mit 15 Angestellten. In seiner Freizeit unternimmt er gerne exotische Städtereisen, kauft sich jedes Jahr einen noch größeren Grill und treibt wenig schweißtreibenden Sport zum Ausgleich. Ein Teil seiner Probleme sind ihm durchaus bekannt, andere erahnt er nur und die letzten müsste man ihm schon mit einer Fliegenklatsche um die Ohren hauen, damit sie ihm bewusst werden. Ebenso einfach oder schwerfällig formulierst du Lösungen, die deine Produkte bzw. Dienstleistungen für Günther, den weltoffenen KMU-Geschäftsführer mit Wachstumsambitionen, interessant machen.
Kommt dir das bekannt vor? Nein? Dann haben wir jetzt den ersten Content Marketing Fehler entdeckt, der relativ schnell behoben ist. Setze dich mit 2-3 Kollegen zusammen und lege für deine Content Strategie(n) die entsprechende Zielgruppe inklusive Buyer Personas fest. Gehe dabei richtig ins Detail, um mithilfe dieser halb-fiktiven Person alle Bedürfnisse deiner Kunden abzubilden. Der Fokus sollte dabei natürlich weniger auf demografischen Informationen liegen und mehr auf Problemen und Zielen, sowie den Lösungen, die du dafür hast. Auf diese Weise kannst du die für deinen Kundenkreis relevanten Inhalte zielgerichtet planen und erstellen.
Dazu passend gleich der nächste Punkt. Denke im Content Marketing immer an die Bedürfnisse deiner potenziellen Käufer und Follower. Lasse dich nicht von eigenen Interessen ablenken. In Meetings taucht regelmäßig folgende Aussage auf: “Ich habe gestern diesen super tollen Beitrag gelesen und wir brauchen ja eh noch Inhalte für nächste Woche, dazu können wir also ganz einfach was bringen.” Ist das wirklich für deine Zielgruppe relevant? Interessiert dich das Thema als Privatperson oder ist damit auch ein Nutzen für deine Buyer Persona verbunden? Ein Content Marketing Fehler also, der uns alle regelmäßig ereilt und der durch kritisches Hinterfragen immer öfter vermieden wird.
Im Content Marketing ist der Weg nicht das Ziel, sondern Ziele müssen klar definiert werden. Genauer gesagt müssen Ziele SMART sein.
S spezifisch - Lege ein Ziel fest.
Die festgelegten Ziele werden am besten in der Content Marketing Strategie niedergeschrieben und in Meetings immer wieder in Erinnerung gerufen.
Ziele zu definieren ist bereits ein Schritt in die richtige Richtung. Jetzt musst du die Erreichbarkeit der Ziele überwachen und im Zweifel auch Optimierungen in Betracht ziehen. Definiere zu Beginn den Status Quo und aktualisiere diesen in regelmäßigen Abständen. Mithilfe von Grafiken kann der Fortschritt auch Teammitgliedern sehr gut vor Augen geführt werden.
Die internen Analyse-Tools der sozialen Medien und Hosting Anbieter liefern dir bereits viele Daten zu deinem Account sowie zur Performance einzelner Beiträge. Marketing Automation Tools wie Hubspot ermöglichen dir darüber hinaus die Verknüpfung aller Plattformen und bieten damit unter anderem einen zentralen Blick auf sämtliche Kanäle des Unternehmens.
Oh, so viele Content Marketing Fehler, die wir im Hinterkopf behalten müssen… Aber keine Sorge, du bist schon richtig gut unterwegs und wir haben es fast geschafft!
Damit die Strategie, Zielgruppendefinition, Monitoring etc. nicht im Arbeitsalltag untergehen, empfiehlt sich die Erstellung eines Redaktionsplans. Darin werden alle Tätigkeiten und Zuständigkeiten rund um das Content Marketing abgeklärt und festgelegt, wann welcher Inhalt online geht.
Um allen involvierten Teamkollegen Zugriff und eine gute Übersicht zu bieten, möchte ich dir hilfreiche Tools wie Google Excel Sheet oder Asana ans Herz legen. Verliere aber auch hier nicht deine Ziele aus den Augen und lege für jeden Beitrag fest, welches Teammitglied welchen Teil der Aufgabe bis zu welchem Zeitpunkt erledigen muss. Meistens gibt es pro Beitrag mehrere Tasks zu erledigen. Daher macht es Sinn, diese in Unteraufgaben aufzuteilen.
Wozu Zeit und Energie ins Content Marketing stecken, wenn die Inhalte am Ende nicht gefunden werden? Im Endspurt braucht es daher immer eine sorgfältige Suchmaschinenoptimierung (SEO). Denk nur mal kurz an dein eigenes Suchverhalten im Internet. Du wirst feststellen, dass du nur selten die gewünschte Seite über das Adressfeld mit der URL eingibst, sondern stattdessen in Google nach bestimmten Keywords suchst.
Hier ein paar Tricks, um im Content Marketing seo-optimiert zu arbeiten:
Sei geduldig! Je nach Strategie und Budget braucht die Erreichung bestimmter Ziele eine gewisse Zeit. Deine Sichtbarkeit bei den Suchmaschinen erhöht sich nicht über Nacht und auch die Zahl deiner Follower in den sozialen Medien wächst im Normalfall nicht von heute auf morgen ins Unermessliche. Also: Halte an deinen smarten Zielen fest und optimiere am richtigen Ort und zum richtigen Zeitpunkt. So findest du auf deinem eigenen Weg den perfekten Mix für dein Content Marketing.
Aus Fehlern lernt man. Allerdings macht es einen großen Unterschied, ob man beim Betreten unbekannter Pfade in eine Sackgasse gerät, oder ob man trotz blinkendem Warnsignal noch mal gegen dieselbe Wand läuft, wie hunderte Content Marketer zuvor. Wenn du unsere Tipps zur Vermeidung der häufigsten Fehler im Content Marketing beherzigst, umgehst du bekannte Fallstricke und kannst dich stattdessen auf die Entwicklung und Umsetzung innovativer Content Ideen konzentrieren. In diesem Sinne: mache Fehler, aber die richtigen.