Gestaltung der Zukunft: Warum wir visuelle Kommunikation neu denken müssen

16. Januar 2024
Lesezeit: 5 Minuten
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Die digitale Ära hat einen atemberaubenden Anstieg an visuellen Inhalten mit sich gebracht. Bilder, Grafiken und Videos durchfluten unsere Bildschirme und erobern im Sturm die Aufmerksamkeit unserer Zielgruppen. In einer Welt, in der ein Bild mehr sagt als tausend Worte, wird visuelle Kommunikation für Unternehmen zu einem entscheidenden Erfolgskriterium.

Hierbei stellen sich jedoch einige zentrale Fragen: Wie wird die Zukunft der visuellen Kommunikation im digitalen Zeitalter aussehen? Welche Trends werden diesen Bereich formen? Was für Tools stehen uns für die Navigation durch die Welt der visuellen Kommunikation zur Verfügung? Und inwiefern spielt Künstliche Intelligenz (KI) in diesem kreativen Umfeld eine Rolle.

Im folgenden Artikel setze ich mich mit diesen spannenden Fragen auseinander und zeige euch aktuelle Trends und Tools, die die visuelle Kommunikation der Zukunft prägen werden.

 

Die Situation der visuellen Kommunikation - eine Bestandsaufnahme

Grundsätzlich ist die Zukunft der visuellen Kommunikation noch ungeschrieben und niemand kann mit Sicherheit sagen, welchen Kurs sie nehmen wird. Eines ist jedoch gewiss: Wir stehen an der Schwelle zu einer Ära, in der Künstliche Intelligenz (KI) ihren gewaltigen Einfluss geltend machen wird. Vor dem Hintergrund bahnbrechender technologischer Entwicklungen beobachten wir voller Faszination die spektakulären  Innovationen und sind Zeugen einer Zeitenwende. Doch während wir einerseits diese Fortschritte begrüßen, sind wir uns andererseits auch bewusst, dass mit den neuen Möglichkeiten auch neue Herausforderungen auf uns zukommen.

Die Auswirkungen von KI auf die visuelle Gestaltung sind vielfältig und facettenreich. Ein Blick in die Zukunft lässt erahnen, dass unsere Arbeitsweise durch Features wie “Generative Füllung" und das automatische Freistellen von Bildobjekten schon bald revolutioniert wird. Tools wie Canva und Adobe Express sind bereits heute Vorboten einer neuen Arbeitswelt, in der durch Technologie vieles einfacher wird. Eine gänzlich neue Spielwiese bereiten uns außerdem  bildgenerierende KI-Tools, die kreative Prozesse auf unerwartete Weise beeinflussen.

Doch hinter dem Glanz der Innovationen regt sich auch Unbehagen. Einige Designer und Illustratoren fürchten um ihre Position, da Kunstwerke einmal mehr in Gefahr laufen, ihre einzigartige Aura zu verlieren. Nicht mehr durch deren technische Reproduzierbarkeit, wie einst von Walter Benjamin beschrieben, sondern diesmal durch den Einsatz von KI.

Ein weiterer Aspekt, der die Gemüter erhitzt, ist die potenzielle Abwanderung von Kunden - weg von Agenturen und Dienstleistern, hin zu KI-gesteuerten Lösungen. Und ja, diese Befürchtung ist berechtigt. So mancher Auftrag wird in Zukunft verloren gehen. Allerdings bin ich der Meinung, dass dies vor allem jene Zielgruppe betrifft, die auch sonst mit kostengünstigem Stockmaterial ihr Auslangen findet. Individualität und innovative Ansätze durch Mut zum Experiment standen hier ohnehin nie zur Debatte.

Die Zukunft der visuellen Kommunikation bringt auch eine verstärkte Notwendigkeit für beratende und kuratierende Tätigkeiten mit sich. In diesem dynamischen Umfeld müssen sich kreative Köpfe neuen Herausforderungen stellen und ihre Rolle neu definieren. Ihre Skepsis und Angst vor Veränderungen ist verständlich, allerdings werden die neuen Entwicklungen rund um die KI auch zu neuen Ausdrucksformen führen.  Ein kurzer Blick auf die Vergangenheit zeigt, dass jede neue Technologie auch neue Perspektiven schafft: Nach der Verbreitung und Kommerzialisierung der Fotografie folgte mit dem Impressionismus und Expressionismus der Übergang in eine neue Ära der Kunstgeschichte. Ähnliches könnten wir heute als Zeugen eines kreativen Aufbruchs erleben.

Eines steht jedoch fest: Die visuelle Kommunikation befindet sich unaufhaltbar im Wandel und es bleibt spannend zu sehen, welche Möglichkeiten und Herausforderungen in Zukunft daraus erwachsen werden.

 

Kritik am Status Quo der Bildsprache

In der Welt der visuellen Kommunikation entwickeln sich gerade sogenannte Acid-Grafiken zu einem Hype - schmutzige Texturen, Chrom-Metallic Farben, kaputte Raster und amorphe Formen. Eine Reminiszenz an die Gothic-Subkultur der Neunziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Doch wie bei jedem Hype besteht auch hier die Gefahr einer Übersättigung, die unausweichlich zu einem Bruch führen kann. Ein weiterer bedeutender Faktor ist der exponentielle Anstieg von Kommunikationsmitteln, -stilen, -hypes, -kanälen und allgemeiner Informationsfluten. Dieser fast barocke Überfluss in der modernen visuellen Kommunikation zeigt sich bereits deutlich und bringt eine fast dadaistische Komponente mit sich. Ich persönlich finde diese kunstvolle Verschmelzung super. Ein Beispiel hierfür sind Illustrationen, die an Kinderzeichnungen erinnern, oder die Verwendung von Farben, Formen und Schriften, die miteinander konkurrieren und fast ins Lächerliche gezogen werden. Dieses Spiel von Aneignung und Bruch prägt meiner Meinung nach das moderne Grafikdesign.

Aber nicht alle sind von dieser Entwicklung begeistert. Manche Kritiker bemängeln, dass viele Designer den gesellschaftlichen Kontext hinter diesen Trends nicht verstehen. Zwar entstehen ästhetisch ansprechende Designs, die ohne Kontext jedoch gleich wieder in der Belanglosigkeit verschwinden. Diese Herausforderung, die Verbindung von Schönheit und Bedeutung, ist nicht neu. Gerade in der heutigen schnelllebigen visuellen Welt ist sie aber besonders relevant.

 

Kreative Technologien und Tools für die visuelle Kommunikation

Die Gestaltung von Inhalten in einer zeitgemäßen Bildsprache geht nicht ohne kreative Technologien und moderne Tools. Zu meinen aktuellen Favoriten gehört das “Generative Füllen” in Adobe, eine innovative Funktion, mit der sich Bilder auf spannende Weise erweitern lassen. Das einfache Freistellen von Objekten ist ein weiteres Tool, das meinen Arbeitsalltag sehr erleichtert.

Außerdem habe ich mich in letzter Zeit besonders mit Canva angefreundet. Obwohl die typografische Vielfalt dort relativ eingeschränkt ist, beeindruckt mich die nahtlose Integration verschiedener Schnittstellen, Automatisierungen, die unkomplizierte Verwaltung von Daten und vor allem die hohe Usability für Laien. Canva ermöglicht die Gestaltung kreativer Workflows und macht die Zusammenarbeit von Profis mit Nicht-Designern einfach wie nie zuvor.

Eine ähnliche User Experience bietet mir Adobe Express, wenngleich wir diese Software bei Contentfish aktuell nicht im Einsatz haben.

Zusammengefasst haben alle diese Tools eines gemeinsam: Sie tragen dazu bei, die visuelle Kommunikation auf ein neues Level zu heben und die Effizienz bei der Erstellung ansprechender Inhalte zu steigern.

 

Strategien für ein besseres Kommunikationsdesign

In einer Arbeitswelt, in der Technologien wie Canva und KI nicht nur Schlagworte sind, sondern konkrete Auswirkungen auf Jobs und Aufträge haben, müssen wir Wege zu einer verbesserten visuellen Kommunikation finden und  innovative Strategien entwickeln. Die Realität lässt sich nicht wegleugnen: Designer werden durch automatisierte Prozesse ersetzt und dabei geht es nicht nur um einen kleinen Wandel, sondern um den großflächigen Verlust von Arbeitsplätzen.

Dieser Entwicklung dürfen wir nicht tatenlos zusehen, sondern müssen uns aktiv damit auseinandersetzen. Am Puls der Zeit zu sein bedeutet, unsere Arbeitsweise und unsere kreativen Zugänge an die neuen Herausforderungen  anzupassen. Je früher wir uns mit den Möglichkeiten der KI beschäftigen und lernen, sie in unsere Gestaltungsprozesse zu integrieren, umso besser werden wir unsere Zukunft und die Zukunft unserer Branche selbst bestimmen. Die Devise lautet Trial-and-Error: Ausprobieren, Lernen und Optimieren.

Eine der entscheidenden Fähigkeiten hierfür ist das Denken "Outside the Box". Das bedeutet nicht nur die Annahme technologischer Veränderungen, sondern auch die Entwicklung tragfähiger Lösungen für den produktiven Einsatz von KI. Es geht nicht allein um Anpassung. Es geht auch um die aktive Mitgestaltung einer innovativen visuellen Kommunikation sowie das Finden neuer Wege für unsere Kreativität.

 

Fazit: Initiative zahlt sich aus

Am Ende unseres Streifzugs durch die Welt der visuellen Kommunikation wird deutlich, dass wir an einem entscheidenden Wendepunkt stehen. Denn die technologischen Entwicklungen werfen nicht nur Fragen auf, sie verändern auch aktiv die gesamte Landschaft der visuellen Gestaltung.

Die Zukunft unserer Gesellschaft und Arbeitsprozesse hängt nun davon ab, wie wir diese Technologien adaptieren und in unseren Alltag integrieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie Designer, Unternehmen und die Gesellschaft als Ganzes auf diese Veränderungen reagieren werden. Aber eines ist schon heute gewiss: Je früher wir uns mit den neuen Möglichkeiten auseinandersetzen, umso besser werden wir uns in dieser neuen Welt zurechtfinden. 

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